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Leise Kritik an Wladimir Putin? Im russischen Staatsfernsehen werden Befürchtungen geäußert, dass die Ukraine bald einen Großangriff auf die Krimbrücke starten könnte.
Kertsch – Luftangriffe sind auch in dieser Phase des Ukraine-Krieges ein bestimmender Faktor. Auf beiden Seiten. Ob mit Luft-Boden-Marschflugkörpern oder mit Boden-Boden-Raketen.
Großanschlag der Ukraine auf Krimbrücke? Putins Propaganda lässt die Alarmglocken schrillen
Während die Ukrainer angesichts russischer Bombenangriffe auf ihre Großstädte förmlich um westliche Flugabwehrsysteme wie die „Mamba“ betteln, haben die ukrainischen Streitkräfte in einem spektakulären Angriff einen russischen Militärflugplatz auf der Krim in Brand gesteckt. Bezeichnenderweise hatte die Ukraine die Rückeroberung ihres völkerrechtswidrig von Russland besetzten Territoriums zur Priorität gemacht.
Ein Gast im Propaganda-Staatsfernsehen von Wladimir Putin stufte diesen Luftangriff auf ein Hubschraubergeschwader am Mittwoch (17. April) nahe der Stadt Dschankoi nun als angebliche „Zielübung“ für einen Großangriff auf die prestigeträchtige Krimbrücke ein.
Halbinsel Krim im Schwarzen Meer: Ukrainer greifen russischen Flugplatz an
Zur Einordnung: Nach mehreren aufeinanderfolgenden Detonationen soll es am Mittwochmorgen zu einem Großbrand auf dem Militärflugplatz im Norden der Halbinsel zwischen dem Schwarzen Meer und dem Asowschen Meer gekommen sein. Dies schrieben Blogger beider Seiten in den sozialen Medien. Präsident Wolodymyr Selenskyj hat inzwischen sogar öffentlich einen entsprechenden ukrainischen Angriff in Kiew bestätigt, der in dieser Form selten vorkommt.
Wie das US-Nachrichtenmagazin Newsweek berichtete, dass der russische Militärexperte Wladislaw Schurygin während einer Fernsehsendung mit Putins Chefpropagandist Wladimir Solowjow behauptete, der Angriff diene als Probe für einen künftigen ukrainischen Angriff auf die Brücke über die Straße von Kertsch. Laut Schurygin handelte es sich bei dem Angriff auf den Luftwaffenstützpunkt Dschankoi der russischen Marine um eine „Zielübung“. Dort ist es laut Newsweek Demnach ist das 39. russische Hubschrauberregiment der 27. Luftlandedivision stationiert.
Moskauer Regime fürchtet um die Krim: Wilde Ukraine-These in Putins Propagandafernsehen
Das ist noch nicht alles: Shurygin sagte Solowjow auch, dass die Ukrainer bei dem Angriff am Mittwoch sieben ATACMS-Raketen eingesetzt hätten, um zu testen, wie sie damit die russische Luftabwehr auf der Halbinsel umgehen könnten. Dem Bericht zufolge hat der Militärexperte offenbar keine Beweise für seine Behauptungen vorgelegt, was durchaus typisch für das russische Propagandafernsehen ist – insbesondere für Solowjow, der für seine Polemik und sein unflätiges Auftreten bekannt ist.
Zur Erklärung: ATACMS-Raketen haben einen so lauten Sprengkopf mit Streumunition Forbes feuert bis zu 1000 Bomblets ab. Entsprechend groß muss der Schaden am Flugplatz Krim gewesen sein, sofern Schurygins‘ Version bestätigt wird. Der Haken an seiner Theorie: Die ATACMS werden üblicherweise von den HIMARS-Mehrfachraketenwerfern abgefeuert. Allerdings haben diese meist nur eine Reichweite von 80 Kilometern. Und kein Frontabschnitt im Ukrainekrieg liegt so nah an der Krimbrücke, dass er mit HIMARS angegriffen werden könnte. Wird das Regime in Moskau immer noch nervös? (Uhr)